Kanban:
Definition | Beispiele | Synonyme
Kanban kommt ursprünglich aus dem Japanischen (看板) und bedeutet Signalkarte (kan „Signal“, ban „Karte“). Ursprünglich handelte es sich um echte Karten, die den Prozess in der Produktion effizienter machen sollten. Karten werden an Produkte geheftet, die nach Verkauf wieder an die Produktion gehen. So ist immer klar, was nachproduziert werden muss. Die Produktion wird somit von der tatsächlichen Nachfrage gesteuert, wodurch man Überproduktion vermeidet. Von der Produktion aus hat sich das Kanban-Prinzip weiterentwickelt und ist in die Softwareentwicklung gekommen. Jetzt wenden wir diese Arbeitsmethode auch im Projektmanagement und Projektportfoliomanagement an.
Auf Kanban-Karten werden Dinge wie Aufgaben, Aufträge oder etwa Projektideen notiert und durch die verschiedenen Phasen auf dem Kanban Board bewegt. Diese Phasen werden auch als Stage Gate bezeichnet. Diese können Sie je nach Bedarf individuell festlegen. Jedes Projekt muss die jeweilige Phase bestehen, um zur nächsten zu kommen. So hilft die Kanban-Methode, die Phasen darzustellen, die ein Projekt vor der Umsetzung durchläuft. Außerdem kann Kanban helfen, Fortschritte zu visualisieren, Engpässe zu identifizieren und die Effizienz zu steigern. Des Weiteren fördert Kanban kontinuierliche Verbesserung und Flexibilität in der Arbeitsweise. Es hilft zu völliger Transparenz der Aufgaben und ermutigt zur klaren Kommunikation in Echtzeit.
Praxisbeispiel
Markus arbeitet in der Sales-Abteilung einer großen Firma für Software. Seine Aufgabe: Kundenanfragen zu bearbeiten, ihnen Angebote zu machen und Verkäufe zu erzielen. Seine Kollegen und er organisieren alle Anfragen und potenziellen Verkäufe mithilfe von Karten auf einem Kanban-Board. So behalten alle den Überblick und können sich z.B. im Krankheitsfall gegenseitig vertreten. Auch die Kollegen, die die Aufträge letztendlich umsetzen, finden hier alle Details.
Bei Markus geht eine neue Anfrage ein. Er erstellt eine neue Karte mit dem Kundennamen sowie anderen wichtigen Informationen und sortiert sie im Segment „Neue Anfrage“ ein. Außerdem trägt er sich als Verantwortlichen ein, damit seine Kollegen wissen, wer sich um die neue Anfrage kümmert. Er macht sich anschließend daran, dem Kunden ein Angebot zu stellen. Die Karte wandert in die Phase „Angebot erstellt“. Nun heißt es, auf die Rückmeldung des Kunden zu warten. Dann entscheidet sich, in welcher Spalte Markus die Karte einordnen kann: „Gewonnen“ oder „Verloren”.
Synonyme und Abkürzungen
Synonyme für Kanban gibt es keine. Fälschlicherweise wird das Pull-Prinzip oft als Synonym für Kanban verwendet. Kanban funktioniert zwar nach dem Pull-Prinzip (d.h. Produkte oder Informationen werden nur dann bereitgestellt, wenn sie tatsächlich nachgefragt werden), ist aber ein eigenes Konzept. Es gibt keine Abkürzungen für Kanban.