Zusammenhang zwischen strategischer Ausrichtung und Projekterfolg
OK, alle Projekte hinsichtlich ihres Werts für die strategischen Ziele des Unternehmens bewerten können schafft eine klare Entscheidungsgrundlage für die Frage, WELCHE Projekte überhaupt gemacht werden. Das spart Ressourcen. Darüber hinaus wird aber auch eine klare Entscheidungsgrundlage geschaffen, die bei der Ressourcenplanung hilft – sowohl bei der initialen Projektplanung als auch beim Lösen von Ressourcenkonflikten im operativen Alltag.
Wenn Ihr Vertrieb auch nur ansatzweise erfolgreich arbeitet, kommen Sie früher oder später in die Lage, dass Ihre Ressourcen (Mitarbeiter!) knapp werden und Sie sich entscheiden müssen: Ist Projekt X so wichtig, dass Sie Frau Müller aus Projekt Y abziehen? Können Sie Projekt Z annehmen, auch wenn das zu Verzögerungen in Projekt X und Y nach sich zieht? Welche Projekte sind wichtiger? Warum?
In Unternehmen, die ihre Projekte nicht gezielt und systematisch an ihren strategischen Zielen ausrichten, liegt den Entscheidungen dann oft ein diffuses Gefühl von „Wir müssen alles machen!“ zugrunde – gepaart mit einer guten Dosis Optimismus und „Wir schaffen das schon!“ Alle Projekte sind wichtig. Alle Projekte sind irgendwie „Prio 1“ oder „Must Haves“. Und früher oder später streiten sich dann die Projektmanager der Projekte X, Y und Z in einem Krisenmeeting darum, in welchem Projekt Frau Müller die Marke zu 200 Überstunden knacken darf.
Der Gewinner ist am Ende vermutlich der Projektmanager, mit den besten rhetorischen Fähigkeiten (bzw. der beste Bürointrigant), nicht notwendigerweise der, der das wichtigste Projekt leitet.