Die Kapazität auf Ressourcenebene
Je nach ihrem Standort und der Branche folgen Ihre Mitarbeiter unterschiedlichen Arbeitskalendern. Welche Wochentage als Arbeitstage gelten, wann gesetzliche Feiertage anstehen und wie viele Stunden pro Tag üblicherweise gearbeitet wird, hängt von Faktoren wie dem Standort und Management-Entscheidungen ab.
Jeder PMO-Mitarbeiter wird sich früher oder später mit dem Vollzeitäquivalent FTE befassen. Dieses gibt die Standard-Leistungsfähigkeit einer Ressource in einem bestimmten Zeitabschnitt in einer Planeinheit (sprich: Unternehmen) an.
Folgende Ressourcenplanungsformel sollten Sie sich zu Herzen nehmen:
Die Ressourcenkapazität in FTE orientiert sich immer am Standard-Kalender des Unternehmens. Wenn ein bestimmter Mitarbeiter also statt der üblichen 35h-Woche in einem Produktionswerk eine 40h-Woche absolviert, besitzt dieser einen entsprechend höheren FTE-Wert. Natürlich kann die Kapazität einer Ressource auch weniger als 100 % (1 FTE) betragen. Dies ist dauerhaft der Fall, wenn es sich um eine Teilzeitkraft handelt (z.B. 0,5 FTE für Halbtagskräfte) oder auch nur temporär der Fall, wenn ein Mitarbeiter im Urlaub ist.
Veranschaulichen wir dies an einem Beispiel:
Herr Arnstedt arbeitet laut Kalender an fünf Tagen Vollzeit (40 Arbeitsstunden), genießt allerdings in der betrachteten Woche einen Urlaubstag. Er arbeitet demnach nur 32 Stunden; seine Kapazität beträgt für jene Woche 0,8 statt 1 FTE.
Im Optimalfall entspricht natürlich die Kapazität einer Ressource ihrer tatsächlichen Auslastung beziehungsweise ihrer Allokation zu laufenden Projekten. Wenn ein Mitarbeiter für drei Projekte gleichzeitig eingesetzt wird und dabei Aufgaben bewältigen muss, die in der Summe seinen Kapazitätswert (zum Beispiel 1 FTE) übersteigen, tritt eine Überlastungssituation durch Überplanung auf und Ihre Mitarbeiter brennen aus.
Wie lässt sich dies vermeiden?