Die Phasen eines Project Intake Prozesses
Wie sieht so ein Project Intake Prozess also in der Praxis aus? Wir empfehlen, ihn so lange wie nötig aber so kurz wie möglich zu halten. Im Rahmen des von uns entwickelten Lean PPM-Frameworks gliedern wir die Projektaufnahme gerne in 5 einfache Phasen:
Phase 1: Project Proposal
Der Prozess beginnt bereits mit dem Vorhandensein neuer Ideen. Diese werden zusammen mit ein paar Basis-Informationen (Name, grundlegende Idee, Ziel etc.) zentral gesammelt. So erhalten zunächst Projekte aller Größenordnungen eine Bühne und können unter Umständen in gemeinsamen Brainstormings verfeinert werden.
Beispiel: Stellen Sie sich ein Kanban-Board vor. In der Vorschlagsphase würden Sie eine Karte mit grundlegenden Informationen über das Projekt ausfüllen und sie zusammen mit anderen dem Board hinzufügen.
Phase 2: Project Coaching
Für Projektideen, die etwas mehr Zeit brauchen um ausgereift genug zu sein, kann die Implementierung einer Coachingphase sinnvoll sein. Hier helfen Experten dabei, die Idee so auszugestalten, dass sie gut zur Vision des Unternehmens passt. Je klarer es ist, wo Ideen eingereicht werden sollen, welche Ziele das Unternehmen verfolgt und welche Kriterien wichtig sind, desto einfacher ist dieser Zwischenschritt.
Beispiel: In unserem Beispiel werden hierbei mithilfe von Kollegen detailliertere Informationen den Kanban-Karten hinzugefügt, um sicherzustellen, dass wir für die nächste Phase bereit sind.
Phase 3: Project Evaluation
Ah, die entscheidende Phase der Evaluation: Hier werden Ihre geliebten Projekte auf die Probe gestellt. In dieser Phase wird beurteilt, ob die Projekte mit der Unternehmensstrategie übereinstimmen und ob sie zur Umsetzung bereit sind. Auch die Projektbewertung findet an einem zentralen Ort statt. Beispielsweise in einem Projektmanagement Office (PMO) oder während einer Vorstandssitzung Ihres Entscheidungsteams.
Beispiel: Auf unserem Kanban-Board würden wir vorgeschlagene Projekte jetzt in die Spalte “Bereit zur Überprüfung” verschieben (oder einem Namen Ihrer Wahl). Das entsprechende Entscheidungs-Gremium berät anschließend über die Werthaltigkeit der vorbereiteten Ideen hinsichtlich der Unternehmensziele und kann diese entweder freigeben (eine Spalte weiterschieben), ablehnen (vom Board nehmen) oder die weitere Ausarbeitung anfordern (eine Spalte zurückschieben).
Phase 4: Project Prioritization
Sind Projekte einmal freigegeben, gilt es nun noch zu bestimmen, wo sie ihren Platz im aktuellen Portfolio einnehmen sollen. Mit welcher Priorität man das neue Projekt einstuft, kann von vielen Faktoren abhängen – während meist der Strategic Fit im Vordergrund steht, können aber auch Anforderungen von Kunden oder andere externe Dringlichkeiten wie eine Pandemie ausschlaggebend sein.
Beispiel: Nun stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Übersicht Ihres aktuellen Portfolios, in der die Projekte nach Priorität angeordnet sind und aus der auch ersichtlich ist, wann welche Projekte umgesetzt werden. Die neue Karte muss hier nun so platziert werden, dass es zum gewünschten Zeitpunkt umgesetzt werden kann, ohne anderen wichtigeren Projekten Kapazitäten zu klauen. Hat Ihr Unternehmen sehr viele Projekte, lohnt sich spätestens ab hier eine PPM-Software, die Ihnen zweifelsfrei zeigen kann, wann und ob das neue Projekt umgesetzt werden kann.
Phase 5: Project Execution
Schließlich, nachdem die Projekte die Formalitäten durchlaufen haben, können Sie mit Ihren gut ausgearbeiteten Initiativen loslegen und sich wirklich sicher sein, dass das Vorhaben den Rückhalt der Geschäftsführung und ausreichend Kapazitäten der notwendigen Mitarbeiter hat.
Beispiel: In dieser Phase haben Sie das Kanban Board längst verlassen – mit dem Wissen, wann sie welches Projekt umsetzen werden und warum andere es nicht ins aktive Portfolio geschafft haben.