von Annegret Widmer
Veröffentlicht am 15.07.2024Aktualisiert am 26.08.2024
Fragen haben Macht. Sie dienen nicht nur dem Informationsaustausch („Wie ist der Status bei Projekt ‘Heureka’?“), sondern können ganze Unternehmen oder eben Abteilungen wie PMOs umkrempeln.
Hal Gregerson, Executive Director des MIT Leadership Center, hat eine großartige Methode mit dem Namen „Question Burst“ entwickelt. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie durch schnelles und intensives Stellen von Fragen neue Perspektiven zur Problemlösung eröffnet.
Bei Meisterplan wenden wir den Question Burst häufig an, wenn wir gedanklich feststecken oder eine neue Sichtweise auf ein festgefahrenes Thema benötigen. Danach sehen wir oft plötzlich einen klaren Weg, wo zuvor noch nicht einmal ein Trampelpfad war.
– Albert Einstein
Damit Sie nicht einen, sondern gleich fünf mögliche Wege nach vorne sehen, haben wir fünf Was-wäre-wenn-Fragen für PMOs entwickelt. Mit diesen Fragen möchten wir Sie inspirieren, Ihre Arbeit aus neuen Perspektiven zu betrachten und kreative Lösungen für die Herausforderungen Ihres PMOs zu finden. Jede Frage lädt Sie und Ihr Team dazu ein im gemeinsamen Gespräch gewohnte Denkmuster zu durchbrechen und neue Ansätze zu entwickeln, die Ihr PMO und Ihr Unternehmen voranbringen können.
Sie sind kein PMO? Adaptieren Sie die Fragen aus diesem Beitrag einfach für Ihre Abteilung oder Ihre Tätigkeit. Hauptsache, Sie hören nicht auf, zu fragen.
In Ihrer Organisation gibt es irgendwo eine Tabelle mit Kostenstellen. Eine davon trägt Ihren Namen: “PMO”. Nehmen Sie nun an, Sie müssten ab morgen Ihre erbrachte Arbeit intern in Rechnung stellen. Sie erbringen bestimmte Leistungen für Ihr Unternehmen und veranschlagen dafür ein angemessenes Honorar.
Es ist absolut sinnvoll, zentrale organisatorische Einheiten wie Personal, Finance oder auch das PMO zu “unterhalten”. Doch gerade als PMO ist der Druck oft groß, seinen Wert immer wieder unter Beweis zu stellen. Diese Was-wäre-wenn-Frage kann eine wertvolle Übung sein, um Ihre Dienstleistungen optimal auf die Bedürfnisse und Herausforderungen Ihrer Organisation abzustimmen und Ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg klar zu kommunizieren.
Stellen Sie sich vor, der Traum Ihrer introvertierten Kollegen wird wahr. Nie wieder Meetings. Die Terminkalender sind plötzlich leer. Niemand kann sich mehr darüber beschweren, dass es zu viele schlecht vorbereitete oder überhaupt zu viele Meetings gibt. Was jetzt?
Meetings sind zweifelsohne oft der beste Weg, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, Ideen zu sammeln, oder zusammenzuwachsen. Und dennoch kann diese Was-wäre-wenn-Frage helfen zu erkennen, welche Meetings unnötig sind oder wie Sie Termine besser prozessual unterstützen können.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten für ein Jahr unendliche Geldmittel für Ihr PMO zur Verfügung. Ohne Fragen. Ohne Reporting. Jeder einzelne Einkaufsantrag wird durchgewunken, jedes Budget genehmigt, jede Initiative finanziert.
Das Budget ist immer zu knapp, um frei agieren zu können. Mit dieser Was-wäre-Wenn-Frage identifizieren Sie wirklich wichtige Budgetbedarfe und entwickeln neue Ideen.
Stellen Sie sich vor, der Erfolg Ihres PMOs würde nicht an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, sondern an der Zufriedenheit und dem Wohlbefinden Ihrer Kollegen gemessen. Beim Quartalsmeeting werden nicht die Umsatzzahlen geteilt, sondern ein Stimmungsbarometer, das genau zeigt, wie erfüllt, glücklich und gesund die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen sind.
Vielleicht sind Sie nach der Diskussion dieser Frage überrascht, wie viel Einfluss Sie als PMO auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen haben können. Ihr größter Hebel: Denken Sie Projektportfoliomanagement und eine gesunde Ressourcenplanung immer gemeinsam.
Als PMO kennen Sie sicherlich alle Methoden der Projektpriorisierung. Doch was, wenn Sie nur eine einzige (Change) Initiative auswählen dürften, die Sie im nächsten Jahr umsetzen? Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihre Projektliste auf genau ein Projekt herunterkürzen.
Rückblickend sind es oft nur zwei bis drei große Entscheidungen und Initiativen in einem Jahr, die wirklich eine Kursänderung bewirken. Wenn Sie diese frühzeitig identifizieren, können Sie sich und allen anderen viel Energie sparen.
Das waren sie nun, unsere fünf Fragen für PMOs, die keine Angst vor neuen Perspektiven haben.
Nutzen Sie diese Fragen als Ausgangspunkt für Diskussionen mit Ihrem Team und als Grundlage für strategische Überlegungen. Seien Sie mutig und denken Sie groß. Die Antworten auf diese Fragen könnten der Schlüssel zu einer erfolgreichen und erfüllenden Zukunft für Ihr PMO sein.
Übrigens: sollte Ihnen für diese Zukunft zufällig noch eine passende Software fehlen, will ich Ihnen mit diesem letzten Satz noch einen Blick auf Meisterplan empfehlen und Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft wünschen.
Annegret Widmer hilft Unternehmen und Organisationen dabei, Meisterplan und Best Practices für Ressourcenplanung und Projektportfoliomanagement zu entdecken. Ihre langjährige Hass-Liebe-Beziehung zu Excel als PPM- ...
Projektportfolio-Entscheidungen – kein Einhorn am Ende des Regenbogens
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