von Dr. Jörg Klein
Veröffentlicht am 26.04.2023Aktualisiert am 09.10.2023
Sie als PMO-Manager oder als jemand in vergleichbarer Rolle wissen, dass es beim Projektportfoliomanagement (PPM) vor allem darum geht, das richtige Gleichgewicht zwischen Budget, der zeitlichen Planung von Projekten, den zugehörigen Ressourcen und etwaigen Risiken zu finden. Heutzutage gibt es aber noch einen zusätzlichen Faktor, der immer mehr in den Fokus rückt: die Nachhaltigkeit.
Nachhaltiges Projektportfoliomanagement heißt, dass Sie in Ihrer Rolle sicherstellen, dass die von Ihnen durchgeführten Projekte mit den Nachhaltigkeitszielen Ihres Unternehmens übereinstimmen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden.
Einer der größten Vorteile von nachhaltigem Projektportfoliomanagement ist die Kostenreduzierung. Durch die Priorisierung von Projekten,
können Sie Ihre Stromkosten senken und bessere Preise aushandeln.
Nachhaltiges PPM geht jedoch über reine Kosteneinsparungen hinaus. Mit der Einführung können Sie dazu beitragen, aktuelle Geschäftsmodelle abzulösen, die nur auf kurzfristigen Gewinn abzielen, ohne Rücksicht auf die langfristigen Auswirkungen für Unternehmen und nachfolgende Generationen.
Die SDGs sind 17 globale Ziele, auf die sich die Vereinten Nationen im Jahr 2015 verständigt haben, um gemeinsam die Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und Wohlstand für alle Menschen zu gewährleisten.
Jedes dieser Ziele ist in kleinere Ziele unterteilt, die zur Erreichung des Gesamtziels (wie Ziel Nr. 12: das Erreichen nachhaltigen Konsumverhaltens und nachhaltiger Produktionsketten) beitragen. Jedem kleineren Ziel ist ein Indikator nebengestellt, anhand dessen die Erreichung des Ziels gemessen werden soll. Die entsprechende Übersicht finden Sie hier.
Sich an den SDGs zu orientieren hat gleich zwei Vorteile: Einerseits müssen Sie nicht mehr überlegen, was sinnvolle Ziele für Ihr Unternehmen sind und wie Sie diese messen können. Andererseits können Sie so sicherstellen, dass Ihre Projekte einen Beitrag zu den globalen Bemühungen um nachhaltige Entwicklung leisten und dies auch nach außen hin kommunizieren.
Mit Projektportfolios setzen Organisationen ihre Strategien in die Tat um. Als solche sind sie eines der wirksamsten Instrumente zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Und genau deshalb sollten Sie Ihr Projektportfolio mit den von Ihnen gewählten SDGs in Einklang bringen.
Hauptziel SDG 12 (verantwortungsvoller Konsum und verantwortungsvolle Produktion) hat unter anderem das Unterziel 12.5, welches sich vornimmt das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Reduzierung, Recycling und Wiederverwendung erheblich zu verringern. Der Indikator anhand dessen die Erreichung dieses Ziel gemessen werden soll, ist die nationale Recyclingquote in Tonnen recycelten Materials. Diesen Wert wiederum können Sie leicht auf Ihr Unternehmen übertragen.
Die meisten Unternehmen kennen nur die SDGs, nicht aber den Globalen Indikatorrahmen. Das führt dazu, dass sie zwar SDG 12 der Produktentwicklung eines nachhaltigen Konsumguts zuordnen, aber nicht den nächsten Schritt machen und quantitative Indikatoren einbeziehen (z. B. 12.5.1). Da der Erfolg so nur schwer messbar ist, will Ich Ihnen an dieser Stelle empfehlen, immer beide Seiten in Ihre Planung einzubeziehen.
Ist Ihnen das alles noch zu wenig, können Sie Ihre Bemühungen und die Komplexität natürlich nach Belieben steigern. Zum Beispiel, indem Sie Programme um bestimmte SDGs herum strukturieren oder Projekte direkt auf der Grundlage des individuellen Beitrags zu den SDGs priorisieren.
PMOs kennen sich in der Projektwelt aus und berichten in vielen Unternehmen direkt an die Führungsebene. Damit sind sie in der idealen Position, um ein nachhaltiges Projektportfoliomanagement einzuführen und zu entwickeln. Haben Sie bereits ein PMO mit ausreichend Erfahrung in Ihrem Unternehmen, haben Sie also beste Voraussetzungen, um nachhaltiges PPM umzusetzen.
Haben Sie jedoch kein PMO oder es fehlt noch an entsprechendem Know-how, kann es von Vorteil sein, auf Zeit mit erfahrenen PMO-Managern zusammenzuarbeiten. Diese können die Qualität und Geschwindigkeit Ihrer Vorhaben wie folgt positiv beeinflussen:
Nachhaltiges PPM ist für Organisationen von entscheidender Bedeutung, um die SDGs zu erreichen, Kosten zu senken und Projekte an Nachhaltigkeitszielen auszurichten. Die SDGs als Leitfaden und das Global Indicator Framework als Messinstrument zu nutzen, ist ein unkomplizierter Ansatz zur Umsetzung eines nachhaltigen Projektportfoliomanagements. PMOs sind ideal positioniert, um nachhaltiges PPM einzuführen und erfahrene PMO-Manager auf Zeit können diesen Prozess unterstützen oder sogar leiten. Lassen Sie uns jetzt Maßnahmen ergreifen, um eine bessere Zukunft für uns und künftige Generationen zu schaffen.
Dr. Jörg Klein hat an der Universität Cambridge in Chemie promoviert und ist nun schon seit über zehn Jahren im Projektmanagement und in der ...
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