Das ist mein Job. Ich muss aber nicht die genaue Aufgabenteilung innerhalb eines Projektes kennen. Ich muss auch nicht wissen, welches Resultat in welchem Sprint von welchem Team abgeliefert wird. Natürlich wüsste ich das alles gerne – ich finde unsere Arbeit interessant und bin gerne Teil des Teams. Aber jetzt mal ehrlich: Nötig ist es nicht.
Als Organisation müssen wir es schaffen, das richtige Maß an Informationen und Details den richtigen Leuten zu übermitteln. Manager, die mit der Koordination eines Projektportfolios beauftragt sind, müssen nur genau so viel wissen, dass sie das Projektportfolio bestmöglich koordinieren können. Sie brauchen nur Einsicht und Kontrolle für ihren Verantwortungsbereich.
Ich werde hier jetzt nicht auf die Definitionen von Dashboards, Heatmaps, Balanced Scorecards und so weiter eingehen. Da draußen gibt es mehr als genug Informationen darüber, welche Parameter wir Manager kennen sollten. Allerdings würde ich vorschlagen, die folgenden Fragen als universell zu betrachten. Egal, wie viel Management-Verantwortung Sie tragen: Es gelten dieselben Regeln.
- Welche Arbeitsprozesse laufen momentan ab (Business as Usual, Projekte, Wartungsarbeiten etc.)?
- Welche Entscheidungen muss ich treffen, und wann?
- Welche Arbeitsprozesse werden wir in Zukunft angehen und wann?
- Können wir alles passend machen und wenn nicht, welche Optionen haben wir?
Wenn Sie diese Fragen nicht beantworten können, haben Sie in Ihrer Organisation möglicherweise ein Problem. Das könnte an vielerlei Dingen liegen – doch was Sie vermutlich nicht brauchen, sind noch detailliertere Informationen.
Überlassen Sie das Detailwissen denjenigen Personen, die für das Management der Details zuständig sind (Sie können ihnen jederzeit Fragen stellen, vergessen Sie das nicht!). Das Schlagwort heißt in diesem Fall “Reporting by exception” – also nur in Ausnahmefällen Bericht erstatten. Ich gehe davon aus, dass alles im grünen Bereich liegt und nach Plan verläuft, bis mir jemand etwas Anderes sagt. Wenn dieser Fall eintritt, ist es meine Aufgabe, zusammen mit den entsprechenden Personen an einer Lösung zu arbeiten, und nicht, den wütenden Boss zu spielen.
Was ich also sagen will: Finden Sie die richtige Menge an Daten (= Details), um Ihren Job ausführen zu können, lernen Sie, die Ihnen übermittelten Informationen richtig zu interpretieren und fragen Sie nur dann nach mehr Input, wenn es wirklich nötig ist.
Ansonsten werden Sie untergehen.