Was ist ein FTE?

Ein Full-Time Equivalent (FTE) ist eine standardisierte Maßeinheit im Ressourcenmanagement, die die Vollzeitarbeitskapazität einer einzelnen Arbeitskraft repräsentiert.

FTE:
Definition | Beispiele | Synonyme

Ein FTE entspricht der Arbeitszeit, die eine Vollzeitkraft während eines bestimmten Zeitraums investiert. Dieser Zeitraum kann variieren, ist jedoch oft auf eine Woche oder einen Monat bezogen.

Während man in Deutschland bei Vollzeit oft von einer 40-Stunden-Woche ausgeht, kann dieser Wert von Unternehmen zu Unternehmen, Land zu Land und sogar Woche zu Woche (z.B. aufgrund von gesetzlichen Feiertagen) variieren.

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Praxisbeispiel

Ben arbeitet in München beim Unternehmen TechDesign. Er arbeitet in Vollzeit, also täglich 8 Stunden und insgesamt 40 Stunden pro Woche. 1 FTE entspricht bei TechDesign also 40 Stunden pro Woche.

Sein Kollege John arbeitet in London in einer Außenstelle von TechDesign, wo eine Vollzeitstelle hingegen nur für 35 Stunden pro Woche ausgeschrieben ist. Das bedeutet 1 FTE bei TechDesign UK entspricht 35 Stunden pro Woche.

Agnes arbeitet mit 40 Wochenstunden in Vollzeit als Beraterin für TechDesign DE, ihre Kollegin Katharina mit 20 Wochenstunden hingegen nur in Teilzeit. Für TechDesign bedeutet dies, dass ihnen 1,5 FTEs für die Beraterrolle zu Verfügung stehen.

Die FTEs richten sich auch nach den unterschiedlichen Feiertagen und deren temporären Einfluss auf die Wochenarbeitszeit.

  • Bei TechDesign in Bayern entspricht ein FTE in der Woche des 1. November nur 32 Stunden, da hier Allerheiligen gefeiert wird.
  • Bei der Niederlassung in Berlin bleibt es in der gleichen Woche hingegen bei den 40 Stunden.

 

Illustration Viele Mitarbeiter

Synonyme und Abkürzungen

FTE ist bereits eine Abkürzung und steht für Full-Time Equivalents. Auf Deutsch ist der Begriff FTE auch als „Vollzeitäquivalent“ oder kurz VZÄ bekannt.

FAQ 

Wieso nutzt man FTEs?

FTEs dienen vornehmlich dazu, die Darstellung der Kapazität von Mitarbeitern aller Anstellungsarten und Abteilungen zu vereinheitlichen und so einen besseren Überblick über den eigenen Personalbedarf zu erhalten. Insbesondere Unternehmen mit vielen Teilzeitkräften profitieren von der Umrechnung in FTEs im Vergleich zu Personentagen oder Stunden.

Was sind die Vorteile von FTE?

Mit Hilfe von FTEs können Unternehmen:

  • Transparent und einheitlich die volle vorhandene Arbeitskraft abbilden.
  • Die Kapazitäts-Situation leichter analysieren und verschiedene Abteilungen oder Unternehmensteile vergleichen.
  • Gezielter fehlende Kapazitäten durch Recruiting auffüllen.
  • Den Aufwand für Projekte und Aufgaben normieren und besser bestimmen, wer dafür benötigt wird.

 

Wie kann man FTE berechnen?


Ressourcen beim Menschen, auch psychologische Ressourcen genannt, bestehen aus verschiedenen Komponenten. Dazu gehören insbesondere die persönlichen Ressourcen. In der Arbeitspsychologie wird von der Bereitstellung dieser persönlichen und individuellen Reserven zur Erreichung von betrieblichen und persönlichen Zielen gesprochen.

Ressourcenplanungsformel: Ressourcenkapazität in FTE (Zeitabschnitt) = Ressourcenkapazität in Stunden (Zeitabschnitt) / Arbeitszeit des Standard-Kalenders in Stunden (Zeitabschnitt)

Hier ein kleines, anschauliches Beispiel:

Frau Blum arbeitet Vollzeit in ihrem Betrieb. Die Arbeitszeit des Standardkalenders beträgt also 40 Stunden. Diese Woche hat Frau Blum hat jedoch einen Tag Urlaub genommen. Sie arbeitet also nur 32 Stunden. Dementsprechend beträgt Ihre Ressourcenkapazität für diese Woche FTE.

Berechnung eines jährlichen FTE

Mit der Berechnung der jährlichen FTEs in einem Unternehmen können Sie sicherstellen, dass Ihnen für die in einem Jahr geplanten Projekte genügend menschliche Ressourcen zur Verfügung stellen. Die Erfassung der Leistung aller Beschäftigten ermöglicht eine vorausschauende und effizientere Projektplanung.

Konkret gelangen Sie in vier Schritten zur Berechnung eines jährlichen FTE. Die jährliche Basis für ein FTE beträgt mit 40 Wochenstunden á 52 Wochen 2080 Stunden. Um die verfügbaren gesamten FTEs in Ihrem Unternehmen mit sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräften zu berechnen, gehen sie folgendermaßen vor.

Schritt 1:

Zunächst muss die Ressourcenkapazität in Stunden der Teilzeitkräfte bestimmt werden. Nehmen wir an, es arbeiten 5 Teilzeitmitarbeiter 20 Stunden pro Woche über einen Zeitraum von 30 Wochen. Weitere 2 Teilzeitkräfte arbeiten 35 Wochen lang 15 Stunden pro Woche.

Rechnung:

5 × 20 × 30 = 3.000 Stunden

2 × 15 × 35 = 1.050 Stunden

Die Gesamtstundenanzahl der Teilzeitmitarbeiter beträgt also addiert 4.050 Teilzeitstunden.

Schritt 2:

Nun wird die Anzahl der Arbeitsstunden der Vollzeitkräfte berechnet. Nehmen wir an, es arbeiten 8 Vollzeitbeschäftigte 40 Stunden die Woche für 52 Wochen im Jahr.

Rechnung:

8 × 40 × 52 = 16.640 Vollzeitstunden

Schritt 3:

Um die Gesamtzahl aller Arbeitsstunden zu berechnen, werden die Vollzeit- und die Teilzeitstunden einfach addiert.

Rechnung:

4.050 Teilzeitstunden + 16.640 Vollzeitstunden = 20.690 Gesamtstunden

Schritt 4:

Um die jährliche FTE Ihres Unternehmens zu berechnen, wenden Sie einfach die bereits bekannte Formel an. Das heißt, Sie teilen die Gesamtstunden durch die reguläre Anzahl der Vollzeitstunden einer FTE.

Rechnung:

20.690 : 2.080 = 9,95 FTE

Das Unternehmen hat also 9,95 FTE zur Verfügung. Mit dieser Zahl kann es nun konkret feststellen, ob der Personalbedarf gedeckt ist und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

 

Was ist der Unterschied zwischen FTE und Personentagen?

Während ein FTE die innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu leistende Arbeitszeit angibt, beschreibt der Begriff Personentag die Arbeitszeit in Stunden, die von einer Person an einem durchschnittlichen Arbeitstag geleistet werden kann. In Deutschland beträgt dies in der Regel 8 Stunden.

FTE mit Meisterplan

Auch Meisterplan misst Ressourcen in Form von Arbeitszeit als Stunden, Personentage oder Vollzeitäquivalente (FTE), um Ihnen die Planung und das Management von Ressourcen möglichst bequem zu machen. Mit der Veranschaulichung von Ressourcenkapazitäten durch FTEs erhalten Sie in Meisterplan einen besseren Überblick über Ihren Bedarf an Mitarbeitern und sehen genau, wann und wo Ressourcenengpässe vorliegen.

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