31 Pain Points in bestehendem UI lösen? Niemals!
Das Fazit unserer Customer Journey Map war deshalb: Ran an die Arbeit! Denn natürlich wollten wir die Pain Points minimieren.
Für mich begann eine herausfordernde Zeit, die mich öfter an den Rand der Verzweiflung trieb. Wie sollten wir die vielen Pain Points in Features umwandeln und in die das bestehende UI integrieren? Wie vermutlich viele andere Softwares war auch Meisterplan über die Jahre gewachsen. Wenn wir nicht wussten, wohin mit einer neuen Funktion, entschieden wir uns am Ende meistens für ein Kontextmenü oder das Hauptmenü. Denn dort hatte alles irgendwie Platz. Das Ergebnis war ein bunt gemischtes Hauptmenü, das den Namen Burger-Menü deshalb auch zu Recht trug. Wie bei einem Burger mit Brot, Salat, Fleisch und Käse fanden sich in unserem Menü allerhand verschiedene Funktionen wieder, die mal mehr, mal weniger dorthin gehörten.
Meine Sorge: Wenn wir im bestehenden UI 31 Pain Points lösen, wird Meisterplan für keinen Nutzer mehr verständlich sein. Außerdem würde unsere UI-Schandliste riesig werden. (Denn: Ja, wir wissen, dass Meisterplan nicht perfekt ist, und halten die Probleme deshalb auf einer sogenannten Schandliste fest.)
„Dann überleg dir doch mal, wie Meisterplan aussehen muss, damit der PMO gut mit Meisterplan arbeiten kann.“ Das war die Antwort unseres Produktmanagers, als ich ihn auf die Problematik ansprach.
Es folgten Wochen, in denen ich mich vor allem der Basis von Meisterplan widmete. Klar war, dass die Anwendung erweiterbar für neue Features sein muss und durch die Anwendung von Design-Prinzipien eine Konsistenz sicherzustellen ist. In vielen Iterationen wurde aus Verzweiflung erst Hoffnung und dann sogar Begeisterung – es funktionierte. Bestätigt durch Usability-Tests und Experten war klar: Tschüss Burger-Menü!