Business Transformation ist keine einmalige Sache
Bereits Gordon Moore, Mitbegründer von Intel, hat mit seinem Mooreschen Gesetz darauf hingewiesen, dass sich Technologie exponentiell weiterentwickelt. Eine Entwicklung, die wir Tag für Tag miterleben. Da ist es nur logisch, dass sich auch die Erwartungshaltung von Kunden, deren Welt durch diese Technologien geprägt wird, in einem ähnlichen Tempo weiterentwickelt.
Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass interne Veränderungen dauerhaft sehr schnell und immer schneller stattfinden können. Was auch heißt, dass die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden sollten, sich und ihr Unternehmen immer weiterzuentwickeln – ohne, dass die Qualität und der Wert für den Kunden leiden.
Trotzdem gibt es in vielen Unternehmen noch Methoden des klassischen Change-Managements. Strukturen werden aufgebrochen, verändert und in einem neuen Zustand wieder eingefroren. Führungskräfte und Personalabteilungen bringen Menschen in die „richtige“ Position, um sie später wieder zu „versetzen“, anstatt die Veränderung von vorneherein zur Grundlage zu machen. So sind in den meisten Unternehmen die klassischen hierarchischen Arbeitsstrukturen erhalten geblieben.
Always On Transformation als neuer Standard
Was gilt es also zu tun? Die Boston Consulting Group spricht in Beyond Great von einer Verheiratung der traditionellen Organisation mit agilen, fluiden Teams, die eine ständige Veränderung als Grundprinzip haben. „Always On Transformation“ bedeutet für sie, geübt darin zu sein, gleichzeitig und dauerhaft sehr viele Veränderungen zu haben.
Dabei sind es die Menschen, die dieses System tragen. Insbesondere diejenigen, die operativ mit den Kunden arbeiten. Sie müssen entscheiden und dies immer schneller. Mitarbeiter, die dabei ausbrennen oder das Unternehmen verlassen sind kaum zu ersetzen. Insbesondere, wenn es sich einmal herumgesprochen hat, dass dies in einem Unternehmen der Fall ist. Menschen, die heute in einem Team zusammenarbeiten, sollen morgen in einem anderen Team erfolgreich zusammenarbeiten – ohne auszubrennen. Dafür müssen die Voraussetzungen strukturell und emotional geschaffen sein.
Business Transformation betrifft das ganze Unternehmen
Business Transformation kann aber nicht von einzelnen Einheiten eines Unternehmens durchgeführt werden. Gerade bei digitalen Geschäftsmodellen müssen vom Erstkontakt mit dem Kunden bis zur Rechnungsstellung alle Abläufe perfekt ineinandergreifen.
Spontan versuchen Unternehmen erst einmal, für neue Produkte, Ideen und Services, Parallelstrukturen zu schaffen. Setzt man die fähigen Mitarbeiter jedoch einfach um, verschlechtert sich der Service für die Bestandskunden. Nutzt man die vorhandenen Ressourcen aber nicht, verzichtet man unter Umständen auf das vorhandene Wissen.
Befragt durch die Boston Consulting Group antworten nahezu alle befragten Unternehmen, dass genau diese Balance zwischen traditionellem Geschäft und neuen Geschäftsmodellen besonders wichtig, aber eben auch besonders schwierig umzusetzen ist.