Die Hoffnung im Konzern war groß: Das Unternehmen machte sich 2015 an die Modernisierung seiner IT-Systeme. Herz der Initiative war ein neues, zentrales Tool für das Projektportfoliomanagement, das Projektmanagement, die Verwaltung von Mitarbeiterdaten und Adressen und vieles mehr. Anderthalb Jahre später sind erste Komponenten der neuen Lösung zwar in Betrieb, liefern aber nicht die gewünschten Ergebnisse. Schlimmer noch: Planung und Realität der Projekte klaffen meilenweit auseinander, weil es keine einheitliche Datengrundlage gibt und niemand einen Überblick hat. Das Projektportfoliomanagement ist im Chaos versunken. Und die Mängelliste für das System ist deutlich länger als die Liste der damit verwalteten Projekte.
So sieht häufig die Realität aus. Unternehmen bezahlen Millionen für Systeme, die niemand nutzt. Wer 100 % Funktionalität und 100 % zentrale Daten und 100 % Planungssicherheit fordert, wird zu 100 % scheitern. Traditionelles Projektportfoliomanagement, das alle Funktionen in einem aufwändigen PPM-Prozess voll ausschöpft, ist ein teurer Rohrkrepierer. Die eierlegende Wollmilchsau unter den Tools generieren oft mehr Schwierigkeiten, als dass sie Probleme lösen.
Aber warum so kompliziert, wenn doch (die richtigen) 20 % von Prozess und Tool bereits für 80 % des Erfolges ausreichen? Das besagt zumindest das Pareto-Prinzip.